Westerbach (Kahl)
Westerbach (Historisch: Westernkahl[1]) | ||
Der Westerbach unterhalb der Klotzenmühle | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 247722 | |
Lage | Spessart
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Kahl → Main → Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss von Querbach und Huckelheimer Bach in Huckelheim 50° 7′ 39″ N, 9° 14′ 27″ O | |
Quellhöhe | 256 m ü. NHN[2] (am Zusammenfluss) | |
Mündung | in Schöllkrippen in die KahlKoordinaten: 50° 5′ 10″ N, 9° 14′ 40″ O 50° 5′ 10″ N, 9° 14′ 40″ O | |
Mündungshöhe | 203 m ü. NHN[2] | |
Höhenunterschied | 53 m | |
Sohlgefälle | 8,4 ‰ | |
Länge | 6,3 km[3] ab Zusammenfluss 8,3 km[4] mit Querbach | |
Einzugsgebiet | 23,34 km²[5] | |
Linke Nebenflüsse | Kleidersbach, Schulzengrundbach, Herzbach, Rotermichbach | |
Rechte Nebenflüsse | Hombach, Dörnsenbach, Schneppenbach, Betzenbach | |
Der Westerbach zwischen Unterwestern und Schneppenbach |
Der Westerbach oder Westernbach auch die Westernkahl[6][7] genannt, ist ein 6,3 km langer, rechter Zufluss der Kahl, der den Westerngrund im Landkreis Aschaffenburg im bayerischen Spessart durchfließt. Er entsteht in der Gemarkung von Huckelheim durch den Zusammenfluss von Querbach und Huckelheimer Bach.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ursprüngliche Gewässername Western (um 1282 Weysluthera genannt) setzt sich aus drei Namensbestandteilen zusammen. Das mittelhochdeutsche Grundwort ist eine Verkürzung von ahe, was Wasser bedeutet. Das althochdeutsche Mittelglied Hludira steht für rauschend. Der erste Namensteil stammt vom althochdeutschen Wort Weiz ab, das Weizen bedeutet. Demnach handelte es sich um einen rauschenden Bachlauf, an dem Weizen angebaut wurde.[8]
Die Western gab dem Westerngrund sowie der Gemeinde Westerngrund mit den Ortsteilen Ober- und Unterwestern ihre Namen. Zeitweise wurde für den Bach der Name Westernkahl verwendet. Für den Ursprung des Wortes Kahl siehe Name der Kahl.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellbäche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Querbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Querbach entspringt dem Arzborn (teilweise Atzborn genannt), einer größeren Quelle auf dem Hohen Querberg (474 m), nordöstlich von Huckelheim, nahe der Landesgrenze zu Hessen. Der Querbach ist mit 2 km der längere Quellbach[2].
Huckelheimer Bach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 1,5 km lange Huckelheimer Bach entspringt nördlich von Huckelheim. Er speist einen Weiher und vereinigt sich in Huckelheim mit dem Querbach.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Vereinigung beider Quellbäche fließt der Westerbach, parallel zur Kreisstraße AB 14, in südliche Richtung durch Oberwestern, das zur Gemeinde Westerngrund gehört. Dort nimmt er das Wasser des Herzbaches auf. An seinen linken Talhängen liegt seit 2013 der geographische Mittelpunkt der EU. Der Westerbach verläuft vorbei am Weiler Polsterhof nach Unterwestern, wo ihm der an der Heiligkreuzkapelle entspringenden Rotermichbach zufließt. Der Schneppenbach mündet im gleichnamigen Ort Schneppenbach als größter Zufluss in den Westerbach. In Schöllkrippen erreicht er das Kahltal, wo er in ein betoniertes Gerinne geleitet wird und unter der Kreuzung der Staatsstraßen 2305 und 2306 in die Kahl mündet.[9]
Der Westerbach ist neben Geiselbach, Reichenbach und Sommerkahl einer der größten Zuflüsse der Kahl.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Querbach (linker Quellbach)
- Huckelheimer Bach (rechter Quellbach)
- Hombach (rechts)
- Kleidersbach[10] (links)
- Schulzengrundbach[10] (links)
- Dörnsenbach (rechts)
- Herzbach (links)
- Rotermichbach[10] (links)
- Schneppenbach (rechts)
- Betzenbach (rechts)
Flusssystem Kahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mühlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ähnlich wie im Kahltal standen auch im Westerngrund einige Mühlen, von denen heute alle stillgelegt sind. Der Westerbach und eine Reihe weiterer Schichtquellen aus dem Buntsandsteinspessart, lieferten genügend Antriebswasser dafür. Heute sind fast alle Mühlräder verschwunden, jedoch ist in ein paar Mühlen die Inneneinrichtung noch vorhanden, von anderen blieb nur noch der Name übrig.[9]
- Stocksmühle (Huckelheim, am Huckelheimer Bach)
- Mittelmühle (Huckelheim, am Querbach)
- Kleinsmühle (Huckelheim, am Huckelheimer Bach)
- Grundmühle (Huckelheim)
- Krause Mühle (Oberwestern)
- Büttnersmühle (Oberwestern)
- Unterwestern-Mühle (Unterwestern)
- Klotzenmühle (Unterwestern)
- Reusing-Mühle (Schneppenbach)
- Ölmühle Reusing (Schneppenbach)
- Neumühle (Schöllkrippen)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Westerbach auf dem BayernAtlas
- Karte des Einzugsgebietes bei den Grundlagendaten Fließgewässer Bayern, Bayerisches Landesamt für Umwelt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayernviewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung: Historisches Kartenwerk aus den Jahren 1817–1841 ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Hessisches Landesvermessungsamt
- ↑ GeoFachDatenAtlas und Gewässerdienste des Bayerischen Landesamtes für Umwelt
- ↑ BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- ↑ Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
- ↑ BayernAtlas 1930 (Zeitreise)
- ↑ Unser Kahlgrund 1980. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328. Benennung des Triebwassers der Klotzenmühle: Westernkahl
- ↑ Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 240–241 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Unser Kahlgrund 1988/89. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.
- ↑ a b c Main-Echo Aschaffenburg: Unabhängige Tageszeitung am Main 21. Juli 2012:Grenzbach, Bindeglied, wildes Wasser: Durch Westerngrund (10): Der Westerbach – Namensgeber der Gemeinde – Einst zehn Mühlen angetrieben – verheerende Flut im August 1981